Bilanz nach Drei Jahren E-Auto
Nach drei Jahren E-Auto-Fahren hat sich schon einiges verändert: größere Reichweiten, mehr Ladestationen und mehr Fahrzeuge Mehr lesen...
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Eschlägige Automobilportale (z.B. beim ADAC) geben Einblick in die Gesamtkosten von Fahrzeugen über einen gewissen Zeitraum. Hier finden sich natürlich neuerdings auch Elektromobile, allerdings sind nach meinem Eindruck die dort aufzufindenden Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen; hier werden wohl Erfahrungswerte für die Abschreibungskosten aus der bisherigen Verbrennerwelt übernommen. In der Elektrowelt wirken sich aber (neben plötzlich zuschlagenden Kaufprämien ...) vor allem Dinge wie eine endliche Batterie Lebensdauer bzw. die Ausstattung eines Nachfolgemodells mit einer größeren Batterie stark nachteilig auf den Wiederverkaufswert eines gebrauchten Fahrzeugs und damit auf die anzusetzenden Abschreibungskosten aus. Für den i3 (REX, 94Ah) werden beim ADAC z.B. für eine Laufzeit von fünf Jahren und 75000km 0,52€/km als Vollkosten angegeben. Als Wertverlust wird auf 60 Monate 25860€ angenommen (vom Neupreis 42000€).
Nach zwei Jahren stellt sich für mich die Situation etwas anders dar. Insbesondere der Wertverlust muss deutlich höher angesetzt werden. Wenn man bei Autoscout recherchiert, ergibt sich jetzt noch ein Restwert von ca. 27000€, was einem Verlust von 18000€ entspricht - zwar weniger als die 25860€ oben, das dafür aber dann schon nach zwei Jahren ...
Die folgende Tabelle zeigt die ganze Wahrheit und eine Prognose für eine Haltezeit von 12 Jahren. Es handelt sich um eine Rechnung für eine Privatperson, steuerliche Aspekte bleiben außen vor. Es ist angenommen, dass die Batterie ca. 150Tkm hält, d.h. sie wird dann noch ca. 70-80% ihrer initialen Kapazität haben. Daher ist auch der Restwert des Fahrzeugs dann nur noch mit 2000€ angenommen, da ein Ersatz der Batterie dann mutmaßlich nicht lohnen wird. Ein Premium-Verbrenner ist nach 12 Jahren/150Tkm wohl noch etwas mehr wert (Wenngleich auch das in Zeiten von dräuenden Dieselfahrverboten heute alles andere als sicher ist ...). Weiterhin wird angenommen, dass 80% der Energie zu Hause geladen werden, 10% unterwegs und 10% mit dem Verbrenner gefahren werden. Der Verbrauch wird zu 17kWh/100km im Mittel angesetzt.
Nach zwei Jahren hat dann jeder Kilometer ca. 80 Eurocent gekostet. Nach 12 Jahren und ca. 150Tkm bekommt man den Wert - wenn nichts Großes kaputt geht - auf ca. 39 Eurocent herunter. Das ist also der Preis, ein "Early-Adopter" mit einem Premium-Fahrzeug zu sein ...
Interessanter wird sie Sicht allerdings, wenn man jetzt das, was bei einem Neuwagen die hohen Verluste beschert, geschickt ausnutzt und mit einem zwei Jahre alten Wagen in das Thema Elektromobilität einsteigt. Dieses Szenario zeigt der zweite Reiter im Diagramm: Nach ausreichender Haltezeit (10 Jahre) erreicht man hier akzeptable Gesamtkosten von 31 Eurocent je km. Und wie gesagt - wir reden hier dank REX von einem durchaus Langstrecken-tauglichen Elektrofahrzeug, wobei letzterer auch in zehn Jahren helfen wird, eine dann schwächelnde Batterie zu stützen.
Vielleicht gibt es in zehn Jahren aber auch Zulieferer, die für einen i3 ein neues Batteriepack mit 60kWh für 5000€ anbieten. Dann sieht die Rechnung - sofern man das Design dann noch mag - natürlich ganz anders aus, da der i3 wegen Einsatz' von Carbon, Plastik und Aluminium ansonsten eigentlich unkaputtbar ist. Aber das ist natürlich Spekulation mit der man nicht rechnen kann.
2018-02-16